LandArt: Kunst im natürlichen Rhythmus zwischen Werden und Vergehen
- von Surya Thelen
- •
- 22 Feb., 2021
Oder: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt
Es ist sehr kalt, Minusgrade schon einige Tage, Schnee liegt, und mich zieht es in den Garten. Meine Freundin und Kollegin Sabine hat mir Fotos von ihren LandArt Projekten geschickt. Sie versetzten mich in Erstaunen und ich muss immer wieder lächeln. Schön, einfach schön.
Ich bin hochgradig inspiriert. Schlendernd im Garten, lasse ich meine Blicke schweifen. Schau, ob irgendwas in Resonanz mit mir geht. Da, der
Engel im Strauch. Er hängt dort schon seit mehreren Jahren, der löst einen Impuls, eine Idee in mir aus.
Ich weiß was ich machen möchte. Ich lege ihn in eine Kastenform mit Wasser, und ...kann erst mal nichts mehr tun. Das Wasser muss über
Nacht gefrieren. Das war der unbefriedigendste Teil meines Vorhabens. Warten.
Am nächsten Morgen sieht es dann so aus (links). Ein paar Tage später hat sich das Bild verändert (mittig). Und nach dem Tauwetter dann so (rechts).

Das ist LandArt. Raus in die Natur. Alle Sinne auf Empfang und sich dann einlassen. Auf das was ich wahrnehme. Gerüche, Formen und Gestalten, Farben, Oberflächen, Texturen und Geräusche. Und anfangen...
Auf diese Weise entsteht Kunst. Ohne Regeln, Fluchtpunkt, Perspektiven und Proportionen. Ohne die Absicht es „richtig „ machen zu wollen, oder ein besonders ansprechendes und ästhetisches Werk zu fertigen. Oder eine vorgefasste Idee unbedingt verwirklichen zu wollen. Sabine sagt, dass sind die schwierigsten Anteile von LandArt. Sich von diesen, in Fleisch und Blut eingelagerten Vorstellungen und Absichten, zu
verabschieden.
Hier zwei Kunstwerke von Sabine Herunday.
Zu dem Foto oben schrieb sie mir: ... ich sehe überall kleine Tierchen in den Bäumen rumfläzen, jetzt können sie wenigstens sehen, was um sie herum geschieht.
Diese Art, künstlerisch zu wirken, ist vergänglich. In der Winterzeit, mit meinem Engel, mit den Tierchen in den Bäumen, die bunten
Schneegebilde und Formen schmelzen einfach dahin. Das Muster aus Blättern wird mit dem nächsten Windstoß aufgewirbelt, der Steinturm von
der Brandung zerstreut und die Farbe vom Baumstamm abgewaschen. Das ist für mich manchmal nicht leicht auszuhalten. Dieses Loslassen, dem Vergänglichen überlassen. Wann und Wie das geschieht, liegt nämlich nicht in unserer Hand.
Ihr bekommt vielleicht eine Ahnung, dass ich eine Menge über mich lernen kann, uns das Ein- oder Andere mir gespiegelt wird, was mich zum
Nachdenken anregt und Heilung in sich birgt. Für mich, für meine Gemeinschaft, für mein belebtes Umfeld.
Aber vor allem macht es einfach Freude und begründet und verstärkt in mir die Verbundenheit mit der Natur.
In meinen angebotenen Spaziergängen, - Streunen durch den Wald -, werden wir uns auch in LandArt ausdrücken, wenn es gewünscht ist.
Wenn Ihr wollt, lernt Sabine und ihre Arbeit in unserer Ausbildung zur WildnispädagogIn kennen. www.wald-raum.de . Dort lehrt sie LandArt und gibt viele Anregungen, wie ihr das Gelernte bzw. selbst Erfahrene zu Hause im privaten und beruflichen Kontext weitergeben könnt.
Ihre Website: www.Kunst-natürlich.de
(Dieser bunte Schneemann war ein Kunstprojekt von Kindern)

Manche Serien im Fersehen sind goldwert. In diesem Fall eine koreanische Serie, die ich mir vor Wochen anschaute. Es handelte u.a. von einem traditionellen koreanischen Akupunkteur, der es in der Joseon Dynastie zu großem Ruhm brachte. Er war herausragend auf dem Gebiet der Akupunktur und der Moxibustion. In einer Folge referierte er über Kuzu, eine Stärke, die ich aus der makrobiotischen Küche kenne und in meiner Küche als Dickungsmittel nach wie vor nutze.

Manchmal drängt sich mir der Gedanke auf, die ganze Welt ist derzeit ein spirituelles Lernfeld, in der jeder und jedem zahlreiche Möglichkeiten geboten werden, unsere Herzen zu öffnen und unser Bewußtsein zu erhöhen? in der Hoffnung, dass neue, aus dem Herzen inspirierte Verhaltensweisen und Haltungen in die Zeit nach der Coronakrise hineinreichen und dort weiter wirken. ……dieser Gedanke lässt mich ganz still und friedlich werden……

Jeden Tag entscheide ich bewusst, mich in das Feld der Liebe zu stellen. Da die Liebe nicht um die Existenz der Angst weiß ist es ein sicherer Raum, bis meine Gedanken mich davontragen und ich diesen Raum wieder verlasse. Entzieht der Krankheit und der Angst den Boden, auf denen sie gedeihen. Lasst uns ein lebendiges Klima und lebendigen Boden schaffen. Den inneren und äußeren Stoffwechsel befeuern.

„Wer ist sie, die Angst? Ist sie deine Geliebte, Deine Gefährtin? Ist sie eine, die dich bewegt? Ist sie eine die Dich bannt? Macht sie das Durchkommen eng? Lässt sie Dir keine Wahl als nur diesen Weg
-durch den engen Schlund - ihrer Mauern? Ist sie eine, die in die Zukunft sieht und dich warnt? Ist sie eine Amme? Die, die dich beschützt?"